Frederick Matthias Alexander wurde in Wynyard, an der Nordwestküste Tasmaniens geboren. Mit 20 Jahren zog der junge Australier nach Melbourne und begann eine Karriere als Schauspieler und Rezitator. Er rezitierte mit Vorliebe Shakespeares. Doch wurde seine erfolgreiche Laufbahn als Rezitator durch zunehmende Stimmprobleme, insbesondere an schnell entstehender Heiserkeit auf der Bühne, aufgehalten. Er versuchte sich bei vielen Ärzten, Spezialisten oder einfach mit der Schonung der Stimme zu helfen – doch nichts half. Mittlerweile wurde seine Stimme schon innerhalb kürzester Zeit des Rezitierens auf der Bühne heiser und zeitweilig versagte die Stimme sogar ganz. Alexanders berufliche Existenz stand auf dem Spiel. „Was ist die Ursache meiner Heiserkeit“, fragte Alexander seinen letzten Arzt. „Was mache ich falsch, wenn ich meine Stimme benutze?“ Der Arzt konnte ihm keine Antwort geben. Alexander hatte die Vermutung, dass seine Beschwerden durch ihn selbst, und zwar durch den mangelhaften Gebrauch seiner Stimme verursacht werden. Also begann er sich systematisch mithilfe von Spiegeln zu beobachten und mit viel Geduld und Ausdauer entwickelte er im Laufe vieler Jahre die nach ihm benannte Technik. In seinem Buch The Use of the Self (Der Gebrauch des Selbst) schildert er den Umfang seiner Forschungen und seine neu gewonnenen Erkenntnisse. In den Jahren 1900 bis 1904 leitete er das Konservatorium für Darstellende Künste und die Opernschule in Sydney und entwickelte währenddessen seine Methode weiter. Man erzählt von ihm, er habe seine letzten 5 Dollar auf eine 150:1 Wette beim Pferderennen gesetzt und gewonnen. Der Gewinn trug mit dazu bei, dass er 1904 nach London reisen und sich dort niederlassen konnte. Somit wurde die Alexander-Technik in Europa und auch in den Vereinigten Staaten bekannt, wo er die Alexander-Technik unterrichtete. Im Jahre 1910 veröffentlichte er sein erstes Buch Man´s Supreme Inheritance und 1930 eröffnete er in London die erste Ausbildungsklasse für Alexander-Technik-Lehrer. Mittlerweile konnte F. M. Alexander zahlreichen Menschen helfen, darunter auch viele, die ihm von Ärzten übermittelt wurden, welche sich außerstande sahen den Patienten noch zu helfen. Während des zweiten Weltkrieges verlegte er sein Domizil von England nach Amerika und 1943 kehrte er nach London zurück, wo er bald die Ausbildung von Lehrern wieder aufnahm. Im Alter von 78 Jahren erlitt Alexander einen schweren Schlaganfall mit linksseitiger Lähmung. Aber durch Anwendung seiner Methode erholte er sich innerhalb eines halben Jahres voll und ganz und er erlangte seine Gesundheit zurück. Er nahm seine tägliche Unterrichtstätigkeit wieder auf und unterrichtete bis zwei Wochen vor seinem Tode im Alter von 86 Jahren.
F. M. Alexander hat seine eigene Suche und seine Entdeckungen in seinem Buch Der Gebrauch des Selbst unter dem Kapitel „Entwicklung einer Arbeitsweise“ beschrieben. In vier Büchern stellte Alexander seine gesamten Erkenntnisse und seine Methode dar:
- Man’s Supreme Inheritance (1910/1918)
- Constructive Conscious Control of the Individual (1923)
- The Use of the Self (1932)
- The Universal Constant in Living (1940)